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Aufwachsen in einer richtigen Familie

Die Westfälischen Pflegefamilien (WPF) werden 25 Jahre alt – größtes Sonderpflegemodell in Deutschland. Ev. Stiftung Overdyck seit 2010 dabei

Die Westfälischen Pflegefamilien feiern Geburtstag: Seit 25 Jahren gibt es diese spezielle Art der Pflegefamilie, in der sich besonders geeignete Pflegeeltern um Kinder und Jugendliche kümmern, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können, für die ein Heim, eine Wohngruppe oder eine „klassische“ Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort ist. 2010 hat sich die Ev. Stiftung Overdyck dem Verbund von insgesamt 49 Trägern angeschlossen, den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ins Leben gerufen hat und koordiniert.

Fast 4000 Kinder wurden bislang in Westfälische Pflegefamilien vermittelt, zurzeit leben hier rund 1900 Kinder und Jugendliche in 1500 Familien. „Diese spezielle Form der Familienpflege hat sich bewährt und weitet sich aus. Sie ist das größte Sonderpflegemodell in Deutschland mit einheitlichen Qualitätsstandards“, bilanzierte LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers zum Jubiläum.

„Wir sind sehr froh, ein Teil des Verbundes zu sein“, sagt Stefan Wutzke, Geschäftsführer der Stiftung Overdyck. „Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch ‚eine richtige Familie‘ – beides bekommen sie in den Westfälischen Pflegefamilien. Wir von Overdyck begleiten, beraten und betreuen die Familien regelmäßig und intensiv. Das ist eine wirklich außergewöhnliche Qualität.“

Es könnten noch weitaus mehr junge Menschen in Westfälische Pflegefamilien vermittelt werden, es fehlen aber noch Pflegeeltern. Deshalb bietet Overdyck am Donnerstag, 18. August 2022, um 18 Uhr eine Infoveranstaltung in den Räumlichkeiten der Westfälischen Pflegefamilien, Friedrich-Ebert-Straße 33, 44866 Bochum, an. Hier können Interessierte etwa erfahren, dass auch Alleinerziehende oder Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft Pflegeeltern werden können. Oder, dass alle künftigen Pflegeeltern eine besondere Schulung durchlaufen, bei der sie Sicherheit gewinnen und auch ihre persönlichen Beraterinnen und Berater kennenlernen.

Hintergrund

Als Koordinator des WPF-Systems sorgt der LWL dafür, dass die Qualität überall gleich ist, egal ob die Kinder auf dem Land oder in der Stadt, im Süden oder im Norden leben. Er organisiert die Trägerkonferenz, bei der alle Träger gleichberechtigt sind, kümmert sich um Arbeitskreise für Beraterinnen und Berater, Fortbildungen für Pflegeeltern und Supervisionsgruppen, sensibilisiert alle Beteiligten für den Kinderschutz, hat eine Online-Plattform bereitgestellt und entwickelt das einheitliche Qualitätshandbuch mit den Trägern kontinuierlich weiter.

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